13. Oktober 1806 in Berlin

13. Oktober 1806 in Berlin

Heute vor 215 Jahren

König Friedrich Wilhelm III. erließ im August des Jahres 1806 eine Kabinettsorder, in der er die Gründung der „Preußisch-Königlichen Blindenanstalt“ beschließt und somit die erste deutsche Blindenschule auf den Weg bringt. Die Schule hat ihren Sitz zunächst in der Gipsgasse in Berlin-Mitte, später wird ein neues Schul- und Verwaltungsgebäude auf einem 1,75 Hektar großen Grundstück in der Rothenburgstraße erbaut. Der König beauftragt Johann August Zeune mit der Umsetzung. Am heutigen Tag gründet Zeune die preußische Blindenschule, immerhin nach Wien und Paris die dritte in Europa, und wird auch ihr Direktor. Bis ins 18. Jahrhundert bedeutete Blindheit zumeist ein trostloses Dasein ohne Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Der preußische König war aber von der Idee einer Blindenschule in Berlin begeistert und vollzieht damit einen Paradigmenwechsel. Zuerst einem Schüler, dann aber schnell vielen mehr versucht Zeune eine breite Allgemeinbildung zu vermitteln – und muss zunächst auch das nötige Unterrichtsmaterial kreativ selbst entwickeln.

Quelle: https://www.preussen.de