Heute vor 277 Jahren
Vor den Toren der Stadt Potsdam, am sogenannten „Wüsten Berg“, auf dem Hügel gegenüber dem Marlygarten, lässt Friedrich der Große 1744 einen Weinberg terrassieren, der mit bogenförmigen Mauern, kleinen Rasenflächen, sechs Terrassen und Spalieren für heimische Obst- und Weinsorten angelegt wird. Damit beginnt die Geschichte von Schloss Sanssouci, dessen Grundstein am heutigen Tag gelegt wird, nicht zufällig mit des Königs Bedürfnis nach erfüllender Gartenkunst. Das Schloss, für das der König selbst Skizzen anfertigte, wird nach Plänen des Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff im Stil des Rokoko bis 1747 erbaut. Bereits im Januar 1745 hatte der König per Kabinettsorder den Bau eines „Lust-Hauses zu Potsdam“ verfügt. Von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung dauert der Bau des nicht unterkellerten Schlosses dann gerade einmal zwei Jahre. Schon im 18. Jahrhundert werden Park und Schloss als „Preußisches Versailles“ weit über die Grenzen Preußens hinaus bekannt. Der atemberaubende Blick von der obersten Terrasse auf die umgebende Havellandschaft und die Stadt Potsdam beeindruckt Zeitgenossen wie heutige Besucher. Das Schloss ist wie kein anderes mit der Persönlichkeit des Königs verbunden. Der elegante Stil der Innenräume von Schloss Sanssouci machen seine ganz persönliche Utopie bis heute greifbar. Berühmt wird sein bereits aus der Zeit vor dem Baubeginn überlieferter Satz „Quand je serai là, je serai sans souci“ – „Wenn ich hier sein werde, werde ich ohne Sorge sein.“ Für den König ist das Programm und so ist der Name „SANS, SOUCI.“ folgerichtig. Hierher zieht er sich zurück, vor allem im Sommer, meist von Ende April bis Anfang Oktober, hält Tischgemeinschaften, musiziert, lebt das Leben eines Philosophen, bescheiden ohne übermäßigen Prunk, sinnt über antike und ferne Welten nach, führt Gespräche mit der Elite seines Staates, kümmert sich um seine Hunde, erledigt aber auch anfallende Staatsgeschäfte. Hier, bei seinem „Vigne“ will der König nach seinem Tod auf der obersten Terrasse in einer Gruft beigesetzt werden, was schließlich 1991 auch ermöglicht wird. In den Wintermonaten hält sich Friedrich der Große im Potsdamer Stadtschloss auf. Potsdam wird unter ihm zur eigentlichen Residenzstadt. Der König liebt auch die Umgebung seines Schlosses – „Preußisch Arkadien“ genannt, mit einem 300 Hektar großen Park, der unter seinen Nachfolgern, vor allem im 19. Jahrhundert, zu einem architektonischen und gärtnerischen Gesamtkunstwerk weiter ausgebaut wird. Bis heute sucht die Park- und Schlösserlandschaft von Berlin und Potsdam ihresgleichen, weshalb es nicht verwundert, dass sie seit 1990 auf der Liste des UNESCO-Welterbes zu finden ist.
Quelle: https://www.preussen.de
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