14. Oktober 1806 in Preußen

14. Oktober 1806 in Preußen

Heute vor 215 Jahren

Die militärische Entscheidung im Krieg zwischen Preußen und Frankreich fällt an einem einzigen Tag. Die beiden getrennt marschierenden preußischen Armeen werden bei Jena und Auerstedt getrennt geschlagen. Napoleon selbst hat einen so schnellen Sieg nicht erwartet. Er war ein hohes Risiko eingegangen und ist nun von Preußen enttäuscht – nicht nur, weil er es sich eigentlich als Bundesgenossen gewünscht hatte, sondern auch von der offensichtlich seit dem Siebenjährigen Krieg gesunkenen Schlagkraft der preußischen Armee. Seine eigenen Truppen waren mit anderen strategischen Schwerpunkten und Taktiken ausgebildet, waren durch vorhergehende Siege selbstbewusst und hoch motiviert. Die überaus bewegliche französische Armee, gestützt durch das levée en masse, die französische Wehrpflicht, entscheidet die beiden ca. 25 Kilometer voneinander entfernten Schlachten auch deshalb für sich, weil auf preußischer Seite eine Unentschlossenheit herrscht, die etwa auch dazu führt, dass Napoleons schwierige Stellung am Abend vor den Schlachten nicht ausgenutzt wird. Die Niederlage wird in Preußen zunächst völlig ohne Widerstand akzeptiert. Zu schnell und unerwartet hatte der Krieg begonnen und war allen als großes Missverständnis erschienen, das sich schon auflösen würde. Doch Napoleons Zorn ist nun groß, die königliche Familie flieht nach Ostpreußen und „die Lebenskrise des Preußischen Staates sollte erst beginnen“ (Sebastian Haffner)…

Quelle: https://www.preussen.de