Heute vor 103 Jahren
Eine Woche nach den Wahlen zur deutschen Nationalversammlung findet am heutigen Tag in Preußen die Wahl zur verfassungsgebenden Landesversammlung statt. Die Verfassung des „Freistaates Preußen“ soll erarbeitet werden. Erstmals dürfen bei den beiden Wahlen Frauen ihr Wahlrecht ausüben! Der Weg dahin war allerdings lang gewesen.
In der Traditionslinie der bürgerlichen Frauenbewegung seit 1848 mahnt etwa die Schriftstellerin Hedwig Dohm 1873: „Fordert das Stimmrecht, denn über das Stimmrecht geht der Weg zur Selbständigkeit und Ebenbürtigkeit, zur Freiheit und zum Glück der Frau“. 1891 nahm die SPD die Forderung nach einem Frauenstimmrecht nach Initiative von Clara Zetkin in ihr Programm auf und ab der Jahrhundertwende wurden die Bemühungen auf verschiedene Weise intensiviert.
Es sollte allerdings noch bis zum 30. November 1918 dauern, bis das Reichswahlgesetz mit einem allgemeinen aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen in Kraft tritt. In Preußen wird das Dreiklassenwahlrecht abgeschafft und es gilt das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht für Männer und Frauen. Von den 401 Abgeordneten der Nationalversammlung ziehen allerdings zunächst nur 26 Frauen in die Versammlung ein. Die Nationalversammlung tagt zwischen 1919 und 1921 im Preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin.
Quelle: https://www.preussen.de
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