29. November 1805 in Preußen

29. November 1805 in Preußen

Heute vor 216 Jahren

Das Werk „Die Geheimschriften und die „Dechiffrir-Kunst“ von 1863, geschrieben von Friedrich Wilhelm Kasiski, einem preußischen Infanteriemajor, der am heutigen Tag im westpreußischen Schlochau geboren wird, enthält ein Verfahren, mit dessen Hilfe Botschaften entschlüsselt werden können. Dieser sogenannte „Kasiski-Test“ ermöglicht es, Botschaften zu „übersetzen“, die mittels des sogenannten „chiffre quarré“, auch das Vigènere-Quadrat genannt, verschlüsselt wurden. Auch der Engländer Charles Babbage hatte die Verschlüsselungstechnik 1854 geknackt, hatte sein Wissen aber für sich behalten. Erst Kasiski veröffentlicht 1863 die Möglichkeit zur Entschlüsselung von solchen Botschaften. Mittels der gleichzeitigen Verwendung von 26 Geheimalphabeten können mit dem Vigènere-Quadrat Texte in Geheimschrift verwandelt werden. Und das nur, indem man ein Passwort vereinbart, das dann zum Chiffrieren und Dechiffrieren dient. Diese Verschlüsselungstechnik des französischen Diplomaten Blaise de Vigènere (1523-1596) war zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in Europa weit verbreitet und wurde überwiegend im Handelswesen und in der Geheimdiplomatie verwendet, auch am preußischen Hof. Kasiski ist schon in jungen Jahren fasziniert von der Kryptologie und bis zu seinem Werk galt die „chiffre quarré“ als sicher. Danach war sie es nicht mehr.

Quelle: https://www.preussen.de