30. Dezember 1819 in Neuruppin

30. Dezember 1819 in Neuruppin

Heute vor 202 Jahren

Am heutigen Tag wird im brandenburgischen Neuruppin Theodor Fontane geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus und seine Werke wie „Der Stechlin“ oder „Effi Briest“ sind noch immer einem breiten Lesepublikum bekannt und manches Grundschulkind lernt noch heute „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ (gerne) auswendig! Fontane wurde zunächst, wie sein Vater, Apotheker und schrieb seine berühmtesten Werke erst ab einem Alter von etwa 60 Jahren. Erst 1849 entschließt er, seine schriftstellerische Tätigkeit zum Hauptberuf zu machen und arbeitet als Journalist, Auslandskorrespondent, Theaterkritiker und Kriegsberichterstatter.

Das umfangreichste Werk Theodor Fontanes, sind mit 5000 Seiten in fünf Bänden, erschienen zwischen 1862-1889, die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, in denen Fontane in liebevoll-ironischer Detailliertheit ein Gespür für die Region zwischen Elbe und Oder entwickelt, das ganz ohne großes Pathos auskommt und doch die Geschichten rund um Schlösser, Dörfer, Klöster, Landschaften, Kleinstädten und ihre Bewohner zu einem lebendigen Zeitbild formt. Bis heute hat das Werk seine Wirkung – sei es durch viele Zitate und Erwähnungen in Reiseführern oder durch Fontanewanderwege und Fontane-Radrouten. „Ich bin die Mark durchzogen und habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte“ schreibt der Autor rückblickend. Doch Fontane erwanderte sich nicht nur die Mark Brandenburg, sondern begab sich 1870 als Kriegsberichterstatter nach Frankreich, wo er als vermeintlicher deutscher bzw. preußischer Spion festgenommen wird und in eine kurze Kriegsgefangenschaft geht, die nur durch die Intervention Bismarcks schnell beendet wird. Das bewegte Leben Theodor Fontanes endet am 20. September 1898 in Berlin. „Und die Jahre gehen wohl auf und ab, / Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab, / Und in der goldenen Herbsteszeit / Leuchtet’s wieder weit und breit. / Und kommt ein Jung’ über’n Kirchhof her, / So flüstert’s im Baume: „wiste ne Beer?“ / Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: „Lütt Dirn, / Kumm man röwer, ick gew’ Di ’ne Birn.“ (Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland)

Quelle: https://www.preussen.de/

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