Heute vor 101 Jahren
Der „Kapp-Lüttwitz-Putsch“, von rechtsextremen Freikorps geführt, hatte mit dem Versuch, das Regierungsviertel zu übernehmen, Berlin in Aufruhr versetzt. Deshalb wird erst am heutigen Tag des Jahres 1920 die Verfassung des Freistaates Preußen durch die Landesversammlung verabschiedet. 280 Abgeordnete stimmen zu, 60 dagegen, 7 enthalten sich, als der größte Einzelstaat der Weimarer Republik sich eine demokratische Verfassung gibt, die während der Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts als Bollwerk der Demokratie funktionieren wird und sich gegen die zunehmende Bedrohung von rechts und links wendet. Mit nur kurzen Unterbrechungen stellen die Sozialdemokraten in Carl Severing und Albert Grzesinski die Ministerpräsidenten des Freitstaates Preußen. Teilweise werden zur Bewahrung der Demokratie auch drastische Mittel ergriffen, etwa als es am 1. Mai 1929 zu bürgerkriegsartigen Zuständen kommt („Blutmai“). Die damaligen Ereignisse, in deren Mittelpunkt der Berliner Polizeipräsident Karl Zörgiebel steht, aber auch die Atmosphäre in der Hauptstadt Berlin, wurden zuletzt für die deutsche Kriminal-Fernsehserie „Babylon Berlin“ als Vorlage genutzt (Regisseure Tom Tykwer, Achim von Borries und Henk Handloegten).
Quelle: https://www.preussen.de